Für mich ist es die pure Freude, über die kleinen Straßen und Hügel der English Countryside zu fahren, es löst jedes Mal ein Glücksgefühl in mir aus – aber das wisst ihr ja schon längst, sorry… Was man hier sehr oft sieht, wenn man über Land fährt, sind kleine Schlösser, Kirchen und Herrenhäuser mit viel Grund, die überall verstreut in der Landschaft liegen. In vielen wohnen immer noch die Eigentümer, einige gehören allerdings auch dem National Trust, einer gemeinnützigen Organisation, die Objekte aus dem Bereich der Denkmalpflege und des Naturschutzes in England, Wales und Nordirland betreut, und sind damit für die Öffentlichkeit zugänglich.
Heute möchte ich euch eines der schönsten Objekte zeigen, in dem ich bisher war. Nicht nur kann man über die scheinbar unendlichen Wiesen und Wälder spazieren, die zum Besitz gehören, sondern auch die Innenräume des Lanhydrock House besichtigen.
50 der 80 Räume des Hauses sind für die Besichtigung geöffnet und sind in dem Zustand erhalten bzw. eingerichtet worden, wie es zur Viktorianischen Zeit üblich war. So kann man durch alle Räume des „Kinder-Flügels“ gehen, in denen die Kinder des Hauses nach dem Motto „Kinder will man sehen, aber nicht hören“ lebten, aßen, spielten und unterrichtet wurden. In den Regalen der Kinderstube stehen die alten Seifen- und Puderdosen und das alte Spielzeug steht wie eben fallen gelassen im Raum. Aber auch die einzelnen Zimmer der Hausdame, des Herren und des ältesten Sohnes sind sehenswert, sowie der Billiardraum, die Bibliothek und die Räume für Morgens, Mittags und Abends. Die Besichtigung ist wirklich ein Erlebnis!
Ein Blick hinter die Kulissen
Aber man hat nicht nur Zugang zu dem Räumen der Herrschaften in Lanhydrock, sondern – was ich am spannendsten fand – zu den Gesinde-Räumen, also den Zimmern der Angestellten und auch der Küche. Was mir nicht bewusst war, ist, wie viele Angestellte was braucht, um so ein Anwesen in untadeligem Zustand zu halten und dafür zu sorgen, dass es den Herrschaften an nichts fehlt. So waren 50 bis 80 Mägde und Knechte behind the scenes damit beschäftigt, alle Räume zu putzen, bevor irgendjemand wach war, Feuer zu machen, das Frühstück zu bereiten, Kleidung zu reinigen, die Pferde im Stall zu pflegen, den Speisesaal für Gesellschaften herzurichten, die Kinder zu betreuen und und und – eigentlich wie im heutigen Hotel. Oder auch bei Downtown Abbey.
Meine liebsten Räume war die Küche, ein Kühlraum, einer für Gebäck, einer für Brot, einer für Fleisch, einer für Getränke, für Milchprodukte, Gewürze und Geschirr und natürlich der große Hauptraum der Küche, in der die Herde mit allen Kupfertöpfen und -pfannen aufbewahrt wurden.
Meines Wissens gibt es so etwas in der Art nicht bei uns, oder liege ich falsch? Ich weiß leider auch nicht, ob die Innenräume vom Schloss Neuschwanstein so ähnlich erhalten sind, da ich es immer nur von außen gesehen habe – weiß das jemand von euch?
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